
Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz hat nun auch die Welt der Sexroboter erobert. Ein chinesisches Unternehmen hat eine neue Serie realistischer Puppen vorgestellt, die auf menschliche Interaktionen reagieren können.
Die in Zhongshan, Provinz Guangdong, von WMdoll entwickelte MetaBox-Serie nutzt Open-Source-KI, um Gespräche zu führen, Emotionen zu erkennen und diese nachzuahmen. Diese High-Tech-Puppen sollen sowohl physische als auch psychologische Bedürfnisse erfüllen.
Dank der Integration künstlicher Intelligenz reagieren die Puppen sogar auf Berührungen, sodass Nutzer ein noch realistischeres Erlebnis genießen können – auch wenn es sich letztlich um eine Fantasie in Kunststoffform handelt.
„Traditionelle Liebespuppen dienen in erster Linie dazu, grundlegende körperliche Bedürfnisse zu befriedigen. KI verleiht ihnen nun jedoch eine emotionale Dimension“, erklärt Liu Jiangxia, Gründer von WMdoll.
Nach ersten Tests mit internationalen Kunden im Dezember wurde die erste Charge von 200 Einheiten in Nordamerika, Japan und Europa verkauft – und war sofort ausverkauft. Die Preise liegen je nach Modell zwischen 1.600 und 2.000 US-Dollar, während High-End-Versionen für etwa 3.000 US-Dollar angeboten werden.
Die Kosten variieren je nach individuellen Anpassungsmöglichkeiten wie Körpergröße oder Hautbeschaffenheit. Zudem können Nutzer gegen eine zusätzliche Gebühr Zugang zu erweiterten KI-Funktionen erhalten. Dazu gehört auch die Integration eines Sprachmodells (LLM), das eine natürliche Konversation ermöglicht – vergleichbar mit Technologien wie ChatGPT oder DeepSeek.
„Wer das volle KI-Erlebnis nutzen möchte, muss eine jährliche Abonnementgebühr zahlen, die bei 100 US-Dollar beginnt“, so Liu.
Die Nachfrage aus dem Ausland steigt weiter, und das Unternehmen rechnet mit einem jährlichen Umsatzwachstum von rund 30 Prozent nach dem offiziellen Marktstart im April. „Wir arbeiten derzeit an der Optimierung unserer Produktionskapazitäten, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden“, erklärt Liu.
Die MetaBox-Serie umfasst sechs weibliche und zwei männliche Modelle, die unterschiedliche Berufe repräsentieren, darunter Sekretärin, Ärztin, Krankenschwester, Lehrerin, Polizistin oder Geschäftsfrau. Nutzer können zudem aus acht verschiedenen Persönlichkeiten und Stimmen wählen. Aktuell unterstützen die Puppen Gespräche in Englisch, Deutsch, Japanisch, Koreanisch, Französisch und Spanisch.
„Die Persönlichkeiten sind nicht geschlechtsspezifisch und lassen sich individuell an die Vorlieben der Nutzer anpassen“, erläutert Liu. Dank 32 drahtloser Sensoren können die Puppen mehrtägige Gespräche führen und auf Berührungen reagieren.
Derzeit sind die KI Sex puppen ausschließlich auf internationalen Märkten erhältlich, doch eine Markteinführung in China steht möglicherweise kurz bevor. Das Unternehmen arbeitet eng mit chinesischen KI-Dienstleistern zusammen, um eine lokal angepasste Version zu entwickeln.
Laut einer Analyse des Marktforschungsunternehmens iiMedia Research belief sich der chinesische Markt für Sexspielzeuge im Jahr 2023 auf über 130 Milliarden Yuan (ca. 17,88 Milliarden US-Dollar) und wird voraussichtlich bis Ende des Jahres fast das Doppelte erreichen.
WMdoll wurde 2010 gegründet und spezialisierte sich zunächst auf Produkte aus thermoplastischem Elastomer (TPE), das oft für realistische Körpermodelle verwendet wird. 2012 erfolgte die Umstellung auf die Produktion von Sex dolls aus diesem Material.
„Unsere Kunden suchten nach lebensechten Körperteilen aus TPE. Daher haben wir unser Angebot auf komplette TPE-Sexpuppen erweitert“, so Liu.
Um die Puppen noch realistischer zu gestalten, arbeitet WMdoll mit dem chinesischen Robotikunternehmen Mind with Heart Robotics aus Shenzhen zusammen. Diese Partnerschaft ermöglicht es, Puppen mit realistischen Gesichtsausdrücken und vernetzten physiologischen Daten zu entwickeln.
„Wir werden weiterhin technologische Innovationen in der Sexpuppenbranche vorantreiben – nicht nur zur Befriedigung physischer, sondern auch psychologischer Bedürfnisse“, betont Liu.